Das Familienunternehmen Thomann wurde im Januar 1954 im bayerischen Burgebrach gegründet. Der Firmengründer Hans Thomann sen. beschloß, seinen Job als Wandermusiker an den Nagel zu hängen und sich mit einem eigenen Musikgeschäft in einer Scheune sesshaft zu machen. Musik war sein Hobby und so verbrachte er immer mehr Zeit damit herumzureisen, um unterwegs mit Blaskapellen und Musikern Geschäfte zu machen. Immer mehr Wohnräume wurden zu Ausstellungsflächen umfunktioniert. Es kamen die glorreichen Zeiten der Orgeln, Gitarren und auch schon die ersten Synthesizer. 1990 übernahm sein Sohn, Hans Thomann junior, der bereits als 12 jähriger in dem Unternehmen tätig war, die Geschäftsleitung und führt das Unternehmen seitdem erfolgreich fort. 1992 wurden die ersten Hot Deals mit der Post an die Kundschaft verschickt. Die ersten Flyer enthielten knapp 100 Artikel und keine Bilder. Später wurden die Bilder einfach aus Hersteller-Prospekten ausgeschnitten und die Texte holte sich die Druckerei noch auf handgeschriebenen Schmierzetteln persönlich beim Chef ab.
Nach mäßigen Erfolgen mit dem erfolglosen BTX-System der Post, eröffnete Thomann Ende der 1990er Jahre als erster Musikalienhändler in Deutschland eine eigene Internet-Webseite. E-Mails wurden damals noch ausgedruckt, in die verschiedenen Abteilungen gebracht und per Post beantwortet. Im Jahr 2000 wurde Thomann international. Die berühmten "Hot Deals" wurden erstmals in englisch mit Pfund-Preisen gedruckt und verschickt. Die britischen Händler waren wirklich "not amused" und versuchten mit aller Gewalt, Thomann zu stoppen. Ein Magazin, dem die Hot Deals beigelegt wurden, wäre beinahe eingestellt worden, weil fast alle Anzeigenkunden ihre Werbung wegen des umtriebigen Bayern kurzerhand stornierten. Bis Ende 2006 traute sich kein englisches Magazin Anzeigen von Thomann anzunehmen.
2004 wird Thomann als erste Firma aus der Musikbranche mit dem Award "Bayern's Best 50" ausgezeichnet. Dennoch hatte dieses Jahr eine sehr traurige Note, denn im Mai starb Firmengründer Hans Thomann Sr. Der wachsende Erfolg machte einen abermaligen Umzug unausweichlich, doch Thomann blieb Treppendorf treu. Auch die beiden Call Center (deutsch / Englisch) mit insgesamt 100 Arbeitsplätzen wurden in der Gemeinde eingerichet. Der Online Vertrieb ist auch seit langem nicht mehr auf Deutschland beschränkt, sondern in weiten Teilen Europas aktiv. Ein neues Logistik Center wurde auch errichtet, denn das alte stand kurz vor dem Kollaps. Mit 4.800 Quadratmetern und einer Kapazität von 5.400 Paketen pro Schicht ist man nun in der Lage die 150.000 täglichen elektronischen Kontakte und Bestellungen zu bewältigen. Bereits nach kurzer Zeit arbeiteten hier allein über 200 Mitarbeiter.
Im September 2010 erhält das Musikhaus Thomann vom Bundesverband des Deutschen Versandhandels die Auszeichnung "Versender des Jahres". Die Ehrung wurde in Anerkennung des starken Wachstums, der Innovationsbereitschaft und der hohen Kundenzufriedenheit vorgenommen. Im Mai 2011 bekam in Barcelona Thomann, als deutscher Nominee des Jahres 2010, den "Global E-Commerce Award" in Gold verliehen. Insgesamt 880 Mitarbeiter sind zur Zeit bei Thomann beschäftigt. Ziel ist es, immer die besten Produkte zum besten Preis zu verkaufen und einen umfassenden Service zu bieten. Thomann bediente bislang über 4,2 Millionen Kunden sowohl über den Online-Shop als auch vor Ort in dem Musikhaus in Treppendorf. Bei Klavieren und Flügeln führt Thomann neben etablierten Traditionsmarken, die eigenen Marke "Roth & Junius" und die Handelsmarke "Adagio" die sich durch ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis auszeichnen.
Thomann ist über die Jahre ein Familienbetrieb geblieben. Das Erfolgsrezept ist, der Kunde steht und bleibt bei im Mittelpunkt. Der Senior gab den Junior den wertvollen Tipp mit auf den Weg, immer auf die Kunden zu hören und von ihnen zu lernen.