Seiten

2. März 2013

Die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Die Universität für Musik und darstellende Kunst wurde 1819 gegründet. Bereits 1808 wurde darüber diskutiert eine solche Institution nach Vorbild des Pariser Konservatoriums auch in Wien zu schaffen. Die 1812 gegründete Gesellschaft der Musikfreunde in Wien machte sich dieses Unterfangen zur Hauptaufgabe. Mit der Engagierung des Geigenprofessors Joseph Böhm konnte dann 1819 der Grundstein für die Institution gelegt werden.

Mit wenigen Unterbrechungen wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts das Lehrangebot stetig ausgebaut. In den 1890er Jahren konnten bereits über 1000 Studierende gezählt werden. Im Jahr 1909 wurde das private Institut auf Beschluss des Kaisers verstaatlicht. Es hieß nunmehr kaiserlich-königliche Akademie für Musik und darstellende Kunst.Mit der Verstaatlichung erhielt die Akademie ein eigenes Haus. In Zusammenarbeit mit der Wiener Konzerthausgesellschaft wurde ab 1912 in der Lisztstraße ein Gebäude mitsamt einer Probebühne errichtet. Der Umzug erfolgte im Januar 1914. Nach dem Ersten Weltkrieg hieß die Institution dann Staatsakademie. 1928 wurde die Akademie um ein Schauspielseminar und ein Musikpädagogisches Seminar erweitert. Nach dem Anschluß Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich wurde die Akademie zwischen 1938 und 1945 als Reichshochschule unter Ausschluss jüdischer Lehrender und Studierender weitergeführt.

Nach dem Krieg wurde 1946 die Institution wieder eine Kunstakademie. Von 1970 bis 1998 wurde sie dann als Hochschule für Musik und darstellende Kunst bezeichnet. Seit 1998 besitzt diese Einrichtung den Rang einer Universität. Heute studieren hier rund 3.000 in- und ausländische Studenten, die aus 9 ordentlichen Studien wählen können, sowie in späterer Folge das Doktorat belegen können. Darüber hinaus werden auch die verschiedensten Studienlehrgänge angeboten. Gegliedert ist die Universität aktuell in 24 Institute, die auf mehrere Gebäude in Wien aufgeteilt sind. Das Hauptgebäude befindet sich am Anton-von-Webern-Platz 1/I im dritten Bezirk. Hier wird die Universität auch verwaltet. Werner Hasitschka ist seit 2002 deren Rektor. Hier studierten u.a. Herbert von Karajan,
Jörg Demus, Rudolf Buchbinder, Zubin Mehta, Friedrich Gulda und Jenő Takács.

Jörg Demus

Die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien verfügt über ein einzigartiges Profil, das sich aus einer breitesten Vielfalt an künstlerischen Kompetenzen und interdisziplinären Vernetzungen von Kunst und Wissenschaft zusammensetzt. Daraus resultiert ein umfassendes Angebot an künstlerischen, künstlerisch-wissenschaftlichen und wissenschaftlichen Lehrveranstaltungen an der weltgrößten Musikuniversität. Der breiteste sinnvolle Zugang an Musik und darstellender Kunst, unter Pflege spannender Traditionen und unter besonderer Berücksichtigung aktueller Entwicklungen, bildet im Bewusstsein um die gesellschaftliche Verantwortung, das Markenzeichen der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.